Denn unser Weg liegt immer in unserem Herzen.

Manchmal haben wir das Gefühl zu stagnieren, einfach zu versacken.

Wir bewegen uns, tun und machen, rudern –

und haben doch das Gefühl, unserem Ziel kein Stück näher zu kommen.

Bewegung und Fortschritt ist alles für mich und es fällt mir oft schwer, auch mal ein Innehalten und ein „zur Ruhe kommen“ vollends zu akzeptieren und auszuhalten. Denn in der Bewegung fließt alles für mich, die Dinge fügen sich von ganz alleine und jeder Baustein meines Lebens macht plötzlich wieder Sinn.

Innehalten – das funktioniert bei mir am ehesten, wenn es während diesem Flow geschieht, freiwillig und spontan, weder gezwungen oder geplant.

 

Auch wenn wir immer möglichst frei sein wollen – wir werden im Leben immer wieder an etwas gebunden sein, sei es die Arbeit, finanzielle Abhängigkeiten, Familie und andere Umstände. Umstände, die bspw. eine schnellere Weiterentwicklung auch mal hemmen können.

Doch minimiert ein „Gebundensein“ denn per se unsere persönliche Freiheit?

Viele Dinge, die uns binden, schenken uns meist auch etwas. Sie machen uns glücklich, bereichern und erfüllen uns, geben unserem Leben einen Sinn und sind mehr wert als alle (ungebundene) Freiheit dieser Welt.

Doch was tun, wenn man an Dinge gebunden ist, die einem mehr nehmen als geben? Wenn man an Dinge gebunden ist, von denen man weiß, dass sie einem nicht gut tun, die einen nicht nähren, die einem mehr Energie rauben als dass sie einem diese schenken?

Wir können solche Situationen nicht immer einfach mal eben so schnell ändern.

Und das ist auch gut so.

Denn Veränderung ist ein Prozess. Ein Prozess, der sich entwickeln muss, der Fortschritte und Rückfälle gleichermaßen beinhaltet. Ein Prozess, in dem man auch mal stagnieren darf. In dem man stagniert und dabei lernen muss, die Veränderung dennoch nicht aus den Augen zu verlieren und stattdessen das Innehalten zu nutzen, um weitere Energie und wichtige Erkenntnisse über den bisherigen Entwicklungsprozess zu sammeln.

Was so dermaßen schwerfallen kann, kann einem neue Wege und Chancen aufzeigen und kann uns die Möglichkeit geben, uns daran zu erinnern, was wir rückblickend schon alles erreicht haben.

 

„Ruhe ist nicht Mangel an Bewegung, sondern Gleichgewicht der Bewegung“

 

Wir können nur dann kreativ sein und uns weiter entwickeln, wenn wir uns auch mal zur Ruhe kommen lassen. Wenn wir es zulassen, mit uns selbst wirklich im Einklang zu sein. Abseits von jeglicher Ablenkung, Verpflichtungen, sozialen Medien, etc. pp..

Mit uns im Einklang. Wann sind wir das denn eigentlich?

Wir sind es dann, wenn wir spüren können, dass wir ganz bei uns sind.

Mit uns im Einklang zu sein, heißt, mit uns im Reinen zu sein. Fordert, dass wir es uns erlauben, uns selbst zuzuhören. Zuzuhören bei dem, was wir wirklich wollen, anstatt einfach danach zu handeln, was wir tun sollten oder was jetzt vernünftig wäre zu tun.

Es gab eine Zeit, in der ich mich aktiv mit meinem ganzen Sport etwas zurück genommen habe, zumindest, was die Distanzen und das „Ultra-Pensum“ anging. Es war heilsam, denn so habe ich herausgefunden, dass ich diese Art und Weise der Bewegung einfach brauche, um mit mir im Einklang zu sein.

Ich brauche einfach die stundenlange Bewegung, das grenzenlose Gefühl, das die Natur mir gibt, das Gefühl, mich so lange wie möglich frei bewegen zu können. Meist bin ich nach 3-4 Stunden in einem so derart schönen Flow, dass ich gar nicht mehr aufhören möchte (oder kann).

Ich versuche seitdem nicht mehr, mir diesen Zustand zu nehmen. Ich versuche nicht mehr, gegen meine eigene Wahrheit oder Intuition zu leben. Es ist okay so, denn ich weiß, dass es mich einfach zutiefst zufrieden stimmt und somit auch wieder kreativ macht. So hat alles wieder seinen Sinn.

Ich werde unglücklich, wenn ich vorher umkehren muss, wenn ich diese Dinge nur „halb“ erledigen kann.

Wenn man einmal  für sich selbst herausgefunden hat, womit man in einen derartigen Flow kommt, sollte man diese wertvolle  Erkenntnis so schnell nicht wieder hergeben. Und sollte daran arbeiten, sie auch so oft wie möglich in seinem Leben umzusetzen und ihr zu folgen.

Diese Erkenntnis ist so wertvoll, dass es sich lohnt, für solche Zustände auch weniger zu arbeiten, sich sonst dafür weniger gönnt, sich mehr Zeit freischaufelt und somit auch vielleicht andere vermeintlich wichtige Dinge sausen lässt.

Sie ist so wertvoll, weil ein Handeln danach uns lebenswichtige Energie schenkt, uns nährt.

Wir neigen oft dazu, unsere eigenen Bedürfnisse anderen unterzuordnen, an ihnen zu zweifeln und sie nicht ernst zu nehmen. Hören oft nicht hin, wenn unser inneres Ich mit uns reden möchte. Brechen den Kontakt zu uns selbst einfach ab, anstatt die Verbindung zu halten und einfach mal hinzuschauen.

 

Damit nehmen wir uns die Möglichkeit, in einen vollends erfüllten Zustand zu gelangen, in dem wir im Fluss mit uns selber leben und wirken können. Wenn wir uns dessen bewusst sind, agieren wir vielleicht die nächsten Male anders, wenn es darum geht, unsere eigenen Ziele und Visionen zu verfolgen.

Ich habe mittlerweile akzeptiert, dass ich, um kreativ schaffen zu können, halt erstmal auf einen (oder zwei oder drei, ..) der vielen Schwarzwaldberge raufradeln oder laufen muss. Es sind ein paar Stunden, Kilometer und Höhenmeter, die ich mir einfach einräumen muss, um nicht das Gefühl zu haben, gebunden und gegen meine Intuition zu handeln. Danach, ja danach bin ich dann wieder bei mir selbst. Angekommen und erfüllt.

Ich habe es akzeptiert und gebe mir Mühe, diese Tatsache auch wertzuschätzen und ernst zu nehmen. Egal wann und wie. Egal, ob ich damit gerade Geld verdiene oder es sonst jemand anderem etwas bringt. Es dient nichts und niemanden, nur meinem Einklang und mir.

Und das darf so sein.

Denn unser Leben muss nicht nur aus Anstrengung bestehen. Wir müssen nicht immer nur „ackern“ und permanent „unter Stress“ sein. Wir können auch auf andere Art und Weise erfüllt und zufrieden leben. Wir bekommen es oftmals nur vollkommen anders suggeriert.

Die Dinge, die uns gut tun, uns leicht von der Hand gehen, die für uns einfach richtig sind und sich gut anfühlen – wieso neigen wir stets dazu, gerade diesen viel zu wenig Raum in unserem Leben einzuräumen?

Wir sollten uns mehr an das binden, was uns nährt. Mehr Mut haben, für das einzustehen, was uns wichtig ist. Unserem inneren Selbst mehr Gehör verschaffen und das umsetzen, was wir intuitiv für richtig halten. Nur dann fühlen wir uns auch weiterhin frei. Denn Freiheit besteht nicht daraus, sich nach nichts richten zu müssen oder gänzlich ungebunden zu sein.

Freiheit besteht daraus, dass wir uns selbst immer und immer wieder aktiv für das entscheiden, was wir wirklich wollen. Dass wir uns frei für eine Bindung an etwas entscheiden, weil wir wissen, dass diese Entscheidung aus unserem tiefsten Inneren entspringt und uns niemals Freiheit und Energie rauben wird. 

Wenn wir darauf achten, uns nur an die Dinge binden, die uns glücklich und zutiefst zufrieden machen, dann bleiben wir auch selbst „gebunden“ immer noch frei.

Und all der Rest, der wird sich dann finden. Auch dann, wenn gerade alles zu stagnieren scheint.

 

 

 

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